Zusammenarbeiten

Zusammenarbeiten


Neue Musik


Zusammenarbeit mit Burkhard Kinzler, Beat Schäfer / Neuer Zürcher Kammerchor und dem Capriccio Barockorchester

«Hinter den Dingen» (2021/2022)
von Burkhard Kinzler nach dem Gedicht «Und hinter den Dingen» von Ingrid Fichtner als intermittierende Komplementa zum Requiem KV 262 von Wolfgang Amadeus Mozart.

           Und hinter den Dingen

           wächst     Raum     wächst
           Lichtgefunkel wächst eine
           Welt     wächst     wälzt sich
           wellt sich Weiß     aus
           einem Dunkel wachsen
           Himmel     Erde     Wasser

           am Lidrand haftet noch
           die Spur von Salz     und
           auf der Wange     in der
           Ellenbogenbeuge     was
           weiß die Fingerspitze?
           Kennt die Zunge diese
           Spur die Spur von Salz?

           Das Salz     ein Garten?
           Eine ungeschützte Fläche?
           Von Kruste zu Kruste
           wandert die Sonne; sengt

           Wie leicht doch Nebel sich
           auflösen kann ... wie leicht
           doch Leben sich auflösen
           kann

           die Welt liegt still
           das Meer     ein Teich
           ein Tuch     aus weißer
           Seide     leise     glitzernd

           bevor sein Murmeln Steine
           rundet bevor es schäumt
           bevor es steigt bevor es

           an den Klippen hochschlägt
           in die Felsen     baust du
           Vogelnester in das Leuchten
           zwischen Blau und Weiß
           ein Ästchen bietet Halt –

           die frisch gefall'ne Feder
           weicher Flaum     im Raum
           ein Schweben durchsichtiges
           Gefieder Flügelheben Augen
           Augen die vor Kälte schützen
           die vor Kälte schützen wie
           warme Steine wie nackte Haut

           Die Welt scheint still     zu liegen
           ich     schließe die Lider wieder
           im Raum nur leises Rauschen
           kristallisch     ein Rieseln     und
           feiner     ein Raunen ein Wispern
           ein Flüstern     das Flüstern
           ein Zustand der Luft?

 

 

 

 

 

 

 

 


Zusammenarbeit mit Alfred Zimmerlin

«Flügel, Fragmente der Engel»
Gemeinsame Improvisation, live für SRF 2 in der Sendung
«Wort, Klang und Bild: Lyrik im Gespräch» – Passage – SRF
Lyrik im Gespräch, 4. Oktober 2019 (Moderation: Felix Schneider)


«Echo an ferner Wolke»
Komposition für Mezzosopran, Violine, Violincello, Klavier
Ensemble amalthea: Sonoe Kato, Keiko Ymyaguchi, Judith Gerster, Eva Schwaar
(2017/2018)
 

           Nachsommerlich ...

           die Nacht und ja
           die Rosen ranken sich
           und blühen noch
                                                       das Laub ist lang schon bunt

           ich schaue hoch
           stehe gebannt und horche

           Wega blinkt hell                      ich seh’ die Leier

           denk’ sie mir heute mit ... mit wie ... ja mit wie vielen Saiten?
                      könnt’ ich sie zählen ... hörte ich dann ihren Klang?

           ich denk’ sie heute nur mit vier –
                                            eine für jede Jahreszeit
                                            eine für jede Mondphase
                                            eine für jedes Temperament

           was lässt mich Liebe denken?
                                            und an den Gott der Diebe ...

           die Nacht ist lau
                                            ein Märchen nähert sich

           und mir ist plötzlich kalt
 


«Aufgang»
Zwei Gedichte von Ingrid Fichtner
I. Aufgang
II. Zauber ... Zeichen
(aus: Lichte Landschaft, Wolfbach Verlag, Zürich 2012)

Fassung für Sopran, Flöten und Harfe (2019)
Damselfly Trio: Liz Pearse, Sopran, Chelsea Czuchra, Flöten, Lindsay Buffington, Harfe

Fassung für Sopran, Altflöte in G und Gitarre (2015)
Asako Motojima, Sopran, Avital Cohen, Altflöte, Christoph Jäggin, Gitarre

Fassung für Bariton, Altflöte in G und Gitarre (2014)
Sergej Aprischkin, Bariton, Avital Cohen, Altflöte, Christoph Jäggin, Gitarre


«Ana Andromeda»
Sieben lyrische Bilder auf einen Text von Ingrid Fichtner
Uraufführung: 14. September 2012 | KKL Luzern, Luzerner Saal.


«Seasons, Moon and Memory»
für Mezzosopran und Klavier mit CD-Zuspiel (Stimme von Ingrid Fichtner)
mit Sonoe Kato und Simone Keller; Texte: Emily Dickinson
(2009)


«wasser-vesper»
4. Teil der Reihe «Im Anfang war der Klang»
Komposition: Alfred Zimmerlin
Texte: Ingrid Fichtner
Kantorei ZHdK unter der Leitung von Beat Schäfer
Predigerkirche Zürich, 22. Mai 2009


«ALBRECHT»
Ein Königsmord in Habsburg
Mittelalterliche Musik und neue Musik von Alfred Zimmerlin
Premiere: 14. August 2008, Klosterkirche Königsfelden
Königsfelder Festspiele 2008 (700 Jahre Königsfelden)


«NACH NEIDHART: WINTER SOMMER»
Mädchenlieder; Kompositionen von Alfred Zimmerlin
Aufführungen in Zürich, Biel, Aarau

 

Ausgangspunkt für diese Zusammenarbeit war ein Kompositionsauftrag, den Alfred Zimmerlin von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia bekommen hatte, ein Werk für das Festival «Jadal» 2001 – einer Begegnung zwischen europäischen und arabischen Komponisten – zu schreiben.
Ausgehend von Texten des Minnesängers Neidhart von Reuental, auf die Ingrid Fichtner mit neuen Texten reagierte, entstanden Kompositionen für Sopran, vier Renaissance-Blockflöten sowie Zuspiel-CD
Diesen Ansatz bauten Ingrid Fichtner und Alfred Zimmerlin unabhängig davon weiter aus zu einer Performance, in der Monolog und Dialog wie in herkömmlichen Minneliedern abwechseln. Gespiegelt wird dies im Nebeneinander, Miteinander oder auch einem Auseinanderlaufen von Dichterstimme und Klang des Cello, bzw. Stimme des Komponisten und eines Zuspielbandes.

 

Wie beim Spiel und Tanz im Mittelalter strukturieren Wiederholungen, Doppelungen, Spiegelungen, Parallelismen die Gedichte und  ihre Umsetzung in Musik – bzw. Klang – sowie die Performance insgesamt.

           Und drüber

           der Ton der Glocken-
           schlag ein Mittag
           oder höher und
           dass Fenster bersten
           ... vom Stampfen der Mädchen drüben … der vielen ...
           einer hat's noch im Ohr
           singt’s
           von allen Wiesen her
           und vor dem Wald
           das Stampfen das Mädchen ...
           tanzt

           Wörter
           als kämen sie von einem
           und weiter
           vor alle Wiesen: Mai
           ein heller
           Schleier. Silbrig fast
           die Linden; die Stimmen
           weisse ... Bändel
           um die Mitte das Mädchen
           genommen das Lachen ... schöner
           nie ein Blüh'n  ... so züngeln

           Augen Zügel Mittag
           und höher der Flügel-
           schlag die Trommel «einer
           der Trübsal vertreiben kann»
           ein heller
           Ton
           oder Mut
           oder höchste
           Zeit dass
           ein Mädchen
           das andere



Zusammenarbeit mit Claudia Ulla Binder

Improvisation und Spontankomposition auf dem Klavier
Rezitiert wird Text – Wortlaut – zu einem ebenso ephemeren Klangereignis wie Musik. Die freie Improvisation lässt ihr Gewebe, ihr Geflecht spontan, aus dem Moment heraus entstehen. Im Aufeinanderhören suchen Claudia Ulla Binder, die klanglichen Möglichkeiten des Klaviers auslotend, und Ingrid Fichtner, eigne Texte vortragend, die beiden flüchtigen Kunstformen in einen Dialog zu bringen.
«Lichte Landschaft» (Buchpräsentation), Theater Rigiblick, Zürich, 15. April 2012
«DA ... DAS», Theater Rigiblick, Zürich, 7. Februar 2011



Musiktheater


Ensemble æquatuor | «Lost Circles»

Michel Roth
«Im Bau». 15 Klangräume nach einem Fragment von Franz Kafka | Uraufführung

Alfred Zimmerlin
«Ana Andromeda». Sieben lyrische Bilder auf einen Text von Ingrid Fichtner | Uraufführung

«Lost Circles» – ein Musiktheaterwerk zum Thema «Glaube», das Vertonungen von Michel Roth und Alfred Zimmerlin koppelt.
Michel Roth hat fünfzehn Klangräume nach einem Text von Franz Kafka komponiert: Im Zentrum dieser Parabel steht ein fuchsähnliches Wesen, das sich einen immer komplexeren Bau anlegt – Sinnbild des menschlichen Bedürfnisses, sich gegen alles absichern zu wollen.
Alfred Zimmerlin antwortet darauf mit dem Monolog der Ana Andromeda, die ihre Lebensgeschichte rückläufig Revue passieren lässt.

Auf die Bühne gebracht wurde das Projekt vom Intendanten des Basler Theaters Georges Delnon und dem Ensemble æquatuor, das bereits 2003 mit der Produktion «Schattenrisse» bei LUCERNE FESTIVAL zu erleben war.
Eine Koproduktion von LUCERNE FESTIVAL mit dem Theater Basel, dem Stadttheater Chur, der Opera Butxaca i Nova Creació Barcelona und Ensemble æquatuor.

Uraufführung: Freitag, 14. September 2012 im KKL Luzern, Luzerner Saal

Ensemble æquatuor: Sylvia Nopper Sopran | Matthias Arter Oboe, Lupophon | Tobias Moster Violoncello | Ingrid Karlen Klavier | Georges Delnon Regie | Ueli Würth Klangregie



Theater


RegallageR

Bitte lesen Sie die Packungsbeilage
Eine medial theatralische Lese-Performance mit Collagen aus Texten von
Ingrid Fichtner, Franziska Greising, Wanda Schmid, Beatrice Stebler und Elisabeth Wandeler-Deck,
auf die Bühne gebracht durch unterschiedliche Besetzungen der SchauspielerInnen des DamenDramenLabors.
Mit Aufführungen im sogartheater und im Cabaret Voltaire, Zürich, und im Kulturlabor Thalwil.